Freitag, 30. September 2011

Zum Abschluss

Hallo ihr Lieben!

Lange ist es nun her, dass ich in Japan war... Leider fand das Ganze, wie ihr ja wisst, ein sehr abruptes Ende. Zum Zeitpunkt der schweren Erdbeben und der Tsunamis befanden wir uns in Thailand. Erst als immer mehr besorgte Freunde mich fragten, ob alles mit mir O.K. sei, merkte ich, dass da wohl mehr als nur ein wenig Erdbeben dahinter steckte. Wir schalteten den Fernseher ein und waren erschrocken, welche Ausmaße das ganze angenommen hatte. Aus diesem Grund durfte ich nicht nach Japan zurückfliegen. Meine Familie finanzierte mir und Keisuke das Ticket direkt von Singapur nach Deutschland. Also kam ich im frühen März im kalten Deutschland an... mit Badeschlappen und Strandhandtüchern... Somit hieß es auch erstmal den Kleiderschrank mit Wintertauglichen Klamotten zu füllen. Als Keisuke dann später wieder nach Japan zurückkehrte, da die Versuche ihn für ein weiteres Semester an der Uni Jena zu immatrikulieren scheiterten, schickte er mir alle meine in Japan gebliebenen Sachen zurück (das kostete mich rund 600-700 Euro...) und dann kehrte auch bald schon wieder Stille bei mir ein.
Ich bin zurückgekehrt nach Deutschland, ich habe mich wieder an meinen Alltag hier gemacht und fand es anfangs scheußlich. Die Uni langweilte mich sehr und auch sonst wusste ich nicht so richtig weiter. Ich hatte weder als ich nach Japan ging, noch als ich zurückkam einen intensiven Kulturschock erlebt, aber ich verspürte schon den Drang, wieder meinen Alltag in Japan aufzunehmen.
Inzwischen habe ich erkannt, dass Deutschland und Japan beide jeweils ihre Vor- und Nachteile haben und dass man, egal für welches Land man sich entscheidet, immer mit Entbehrungen rechnen muss. Ich möchte gerne wieder nach Japan, am liebsten nochmal für eine längere Zeit, aber meine Familie sorgt sich zu sehr darum, dass ich durch die Lebensmittel dort schädliche Strahlung aufnehmen könnte. Also lese ich die Blogs und Profilkommentare von Freunden, die wieder in Japan leben (großteils Japanologiestudenten) und beneide sie. Wie sie es erzählen scheint alles wie immer in Japan, als wäre nichts weiter passiert und auch um die Lebensmittel scheinen sie sich nicht all zu viele Sorgen zu machen. Doch da man nie weiß, ob sie wirklich gefahrenlos gegessen werden können, habe ich mich entschieden, es nicht zu riskieren. Trotzdem plane ich einen Urlaub oder ein kurzes Praktikum in Südjapan zu machen. Denn Fukuoka und Osaka sind für mich fast noch anziehender als Tokyo.
Wäre das alles nicht passiert hätte ich meinen Blog wohl noch einen Monat normal weitergeführt, Bilder von Thailand und Singapur hochgeladen und ein Fazit gezogen, begleitet von dem seltsamen Gefühl das man hat, wenn man in ein Flugzeug steigt, dass einen von seiner zweiten Heimat entfernt und doch der wahren Heimat näher bringt. Ich hätte erzählt von den vielen Verabschiedungen, die ich vor hatte, bei meinen Mitstudenten, den Lehrern und all den Personen, die ich kennenlernen durfte. Ich hätte wohl von vielen Tränen erzählt, die ich dabei vergießen würde, von meinem letzten Besuch in Tokyo und meinem letzten Sushi in Kashiwa. Dann hätte ich vielleicht auch irgendeine poetische Endzeile gefunden, die genau beschreibt, was ich in diesem einen Jahr in der Fremde gelernt habe und welche Gefühle in mir ringen. Doch da alles anders gekommen ist und ich urplötzlich herausgezogen wurde aus einem Japan, dessen Ende viele großartig prophezeit haben, kann ich dieses Gefühl gar nicht mehr reproduzieren.
Ich bin froh und dankbar, dass ich diese Chance hatte, ein Jahr lang in Japan leben zu können.
Ich bin glücklich, erinner mich gerne an die Leute, die Orte, das Essen, der Kasumi wo ich immer einkaufen war, der Mann am Fahrradparkplatz, der mir ein Netz für meinen Fahrradkorb schenkte, an die Buchhandlung in Shinjuku, die ich am liebsten gefressen hätte, an die Feste, die Lichter-Boote in Kyoto, die Trümmer in Hiroshima, an den Second Hand Shop im Kashiwa-Eki, an Kitschklamotten mit Rüschen und Bänder, an die schreienden Verkäufer in Shibuya und an Kakigori. Selbst die berühmten Aomori-Äpfel, die mir damals gar nicht so besonders vorkamen kommen mir wieder in den Sinn und aber vor allem all die seltsamen Menschen, die man in diesen einem Jahr gesehen hatte. Was würde ich dafür geben noch einmal mit Shion und Tomomi eine Wohnheimparty zu schmeißen, oder Hisashi und seinen Kumpels beim Basketball zuzusehen während wir Badminton spielen. Oder noch einmal Grillparty mit meinem lieben Palmen-Haar-Trainer schmeißen.

Ich hatte wirklich ein tolles Jahr und ich möchte allen danken, die mir das ermöglichten. Am allermeisten danke ich meiner Mum, denn sie hat mir immer beigestanden, mich unterstützt und reichlich mit allem versorgt. Ohne ihre Hilfe wäre mir so ein Jahr gar nicht möglich gewesen.

Ich weiß nicht, ob ich nocheinmal so eine Chance haben werde. Ich wünschte, ich wäre noch länger in Japan gewesen. Doch wie wir alle wissen gibt es nur eine Sache, die wir immer vorhersehen können: Dass nichts auf dieser Welt vorhersehbar ist.

Montag, 14. März 2011

Kurze Meldung

Ich befinde mich zur Zeit in Singapur. Eigentlich war geplant morgen früh nach Japan zurück zu fliegen. Wir werden diesen Flug aber canceln und direkt nach Deutschland fliegen. Sobald sich die Lage verbessert hat, werde ich eventuell nach Japan zurückfliegen, um alle meine Sachen abzuholen. Karten und Schlüssel, die ich abgeben muss werde ich wohl versenden. Ich mache mir Sorgen um meine Freunde und Bekannten in Japan, meine Lehrer und vor allem um Keisukes Familie, die das Land nicht verlassen wollen/können. Ob die Medien übertreiben oder ob die Regierung vertuscht ist alles eins, lieber "sinnlos" einmal ins Ausland geflüchtet, als einmal zu wenig...

Montag, 21. Februar 2011

Von den Toten auferstanden

Hallo ihr Lieben!

Awww ich weiß ich habe euch hängen lassen… Und ich werde dafür nicht mal Ausreden erfinden. Es war bloße Faulheit, die sich über einen GEWALTIGEN Zeitraum in die Länge zog. Jetzt hat sich so viel angehäuft, dass ich das Meiste schon wieder vergessen hab. Dazu kommt, dass ich keine Fotos mehr habe (zu dem Thema kommen wir später). Ihr dürft das übrigens meiner Mum verdanken, dass ich wieder was schreibe. Die triezt mich und das auf die wir-sind-ja-so-enttäuscht-von-dir-Tour, die UNHEIMLICH bei mir zieht *grml*. Im Gegenzug verbiete ich jegliche Beschwerden über meine Grammatik, da ich das jetzt so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen versuchen werde.

Alles begann mit meiner JLPT Prüfung (Japanese Language Proficiency Test, ein international gültiges Zertifikat, die von der Anfängerstufe 5 bis zur höchsten Stufe 1 reicht, wobei ich dazu gedrängt wurde die 2 zu versuchen. Sie hat also nichts mit meinen Uniprüfungen zu tun… die sind wenigstens gebührenfrei und kosten keine 50 Glocken wie der JLPT…), für die ich lernte, als ich den letzten Eintrag schrieb. Oder sollte ich sagen ,,Alles endete….“? Ich hatte mich gut vorbereitet, mit den aktuellsten Vorbereitungsbüchern die EXTRA für den JLPT herausgegeben wurden und mich ein Schweinegeld gekostet hatten. Ich ging also zur Prüfung (die übrigens in unserer Uni abgehalten wurde und ich erstaunt über den Anblick war, denn so viele Ausländer hatte ich hier so geballt noch nie gesehen….). Ich war recht wenig aufgeregt (bin ich bei Prüfungen nie, nur bei Vorträgen…). Dann sah ich den ersten Prüfungsteil (2 Prüfungsteile: Schriftlich und Hören. Schriftlich ist wiederrum gegliedert in Grammatik/ Wortschatz und Lesen, in allen drei Teilen brauch man ca. 30%, insgesamt aber mehr als 50%) und ich dachte ich werd nicht mehr. Da wurde absolut REIN GAR NICHTS abgefragt, was in den tollen Vorbereitungsbüchern drin stand… Während ich die Probetests mit Bravour meistern konnte, saß ich bei diesem da und überlegte ernsthaft wieder zu gehen… Ich habe mich durchgekämpft und gerade als ich beim Leseteil angekommen war, die ersten Texte bearbeitete und dachte ,,Hmm sollte ich für den Notfall fix für alle restlichen Fragen Kreuze setzen?“ da kam die Ansage: Prüfungsende. Wenn man nicht sofort den Stift niederlegt, riskiert man die Disqualifikation, also keine Chance mehr um wenigstens noch ein paar Kreuze auf gut Glück zu setzen (schließlich könnte einen jeder Punkt retten). Ich habe es nicht riskiert. Es gab eine Pause, ich ging in mein Zimmer um mir einen Energy zu holen (Nacht davor 2 Stunden Schlaf, einfach nur weil ich vergessen hatte ins Bett zu gehen und gelernt hatte… Plötzlich war‘s schon 8 und ich dachte.. huch….). Ich musste stark überlegen, ob ich auch den Hörteil machen sollte, oder lieber gleich aufgeben. Nee, geh hin, wenigstens als Übung. Aber eigentlich hatte ich schon aufgegeben… Naja, der Tag war für mich dann gelaufen und Keisuke hatte viel zu tun um mich aufzuheitern. Dann, 14.2. (ja es dauert so lang) las ich im Facebook, dass die Ergebnisse da seien. Und JEDER den ich fragte hatte bestanden. Gott war mir schlecht. Ich ging am folgenden Tag zur Post, um mein Ergebnis abzuholen. Als ich die Karte aufmachte strahlte mich ein mit nicht besonders dollen Punkten aber doch freundliches 合格 (Bestanden) an. Erst konnte ich das nicht so richtig glauben und auch heute noch hoffe ich darauf, keinen Brief zu bekommen, dass mein Ergebnis verwechselt wurde. Aber ich bin durchaus zufrieden so viel in einem Jahr hier erreicht zu haben, das nicht ohne von meinen Lehrern ordentlich getriezt worden zu sein.

Dann wollt ihr sicher wissen, wie mein Weihnachten in Japan war. Ich gebe ehrlich zu, ich habe mich ordentlich geweigert das Fest japanisch (sprich eigentlich fast gar nicht) zu feiern. Mama und Oma (auch Monika und Hiromi) haben mich ordentlich unterstützt und mich mit Weihnachtskram bombardiert, sodass ich es mir hier richtig schön mit Keisuke machen konnte. Wir mussten auf nichts verzichten: Wir hatten Plätzchen (auch wenn der Großteil im Januar ankam, weil die Post das unzuverlässigste ist gleich nach den Aussagen eines Politikers), alle anderen Arten von Weihnachtsgebäck, wie Spekulatius, Lebkuchen etc., Räucherhäuschen, Deko, Weihnachtsteller, schön eingepackte Geschenke für uns beide, und unglaublich viel mehr, was ich gar nicht so an einem Stück aufzählen kann. Wir hatten uns auch schön Gans mit Klößen gekocht, was ich am liebsten jeden Tag hätte. Hiromi hatte uns ein Knusperhaus zum Selberbauen geschickt, was uns viel Spaß aber auch ‘ne riesen Sauerei machte. Einen kleinen Baum mit massenweise Schmuck besorgten wir uns im 100 Yen Shop, in einer gar nicht mal so schlechten Qualität, was mich sehr überraschte. Unser Bäumchen hat durchaus einen guten Ersatz zum echten Baum geleistet und…. Steht immer noch hier. Hahaha, ja wir sind eben beide sehr faul. Ich war schon sehr stolz, die restliche Deko ganz alleine weggeräumt zu haben. Und das Bäumchen, das erfreut sich eines langen Lebens, vielleicht steht es nächstes Weihnachten ja auch noch. Da sind wir aber nicht allein. In Tokio scheinen auch einige von den weihnachtlichen Beleuchtungen so angetan zu sein, dass sie glatt noch ein paar hängen lassen haben.
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Weihnachtsmarkt in Roppongi.

Habe in meinem Leben noch keine teurere Wurst gekauft...





Am 21.12. war ich vom internationalen Büro (meinen lieben Freunden) gebeten worden, einer Lehrerin einen Besuch abzustatten und ihr und ihren 3 Englischschülern ein wenig über das deutsche Weihnachten zu erzählen. Ich nahm meinen PC für Fotos mit und einige Kleinigkeiten, darunter auch Schokolade. Erzählen sollte ich auf Englisch, wobei ich ab und an auf Japanisch übersetzte, weil man mich nur mit großen Augen ansah. Am meisten schienen ihnen die Fotos von den Märkten gefallen zu haben. Wie Keisuke auch, konnten sie sich allerdings nicht mit dem Geruch von den Räuchermännchen anfreunden, die ich mitbrachte. Da man mich vorher schon gebeten hatte etwas Deutsches mit ihnen zu kochen als Nebenspeise, hatte ich mich für Schnitzel entschieden (WAS bitte soll man mit so vielen Leuten zusammen kochen? Für Pizza sind die Zutaten viel zu teuer und schwer zu kriegen – such hier mal Hefe- und alles andere ist irgendwie doof um es zusammen zu kochen…) Die Schnitzel stießen auf Begeisterung, als ganz tolle Mischung dazu aßen wir anschließend Sushi, das wir uns selbst zubereiteten (mit Muffinförmchen, eine Zubereitungsart, die ich absolut klasse finde). Was mich ein wenig verdutzen ließ war, das die Lehrerin jede Minute eingeplant hatte, von 5 bis 5 Uhr 20 sollten wir uns gegenseitig ausfragen darüber wer wir sind und so (auf Englisch zur Übung), dann meine Präsentation, die- OH MEIN GOTT- nicht innerhalb des zeitlichen Rahmens gehalten wurde und daher bei der Lehrerin plötzlich Stress ausbrach und sie alle anschließenden Teile (Kochen und Spiele) auf extrem unnatürliche Weise vorwärts drängte, während wir noch mitten beim Essen waren man uns Schnitzel und Sushizutaten vor der Nase wegzog, hastig in die Küche stellte und uns schon den Kuchen vor die Nase schob, als ich noch am Sushi kaute. Dann wurde ein englisches Weihnachtslied gesungen (mit CD) dass exakt aus einem Satz bestand ,,We wish you a merry christmas“ (der restliche Text dieses Liedes wurde ebenfalls durch ,,We wish you a merry christmas“ ersetzt und ich fragte mich wo zum Geier die Frau diese seltsame Version her hatte) und ich nur auf diese Szenerie starrte, mein Sushi kaute und mich fragte, wo ich eigentlich gelandet bin. Dann wurde ein Spiel gespielt. Ich hatte vergessen einen kleinen Gegenstand mitzubringen, daher wurde mir einer unter dem Tisch von der Lehrerin in die Faust gedrückt, die anderen sollten raten, was es ist. Nun, ich versuchte wie ein Blinder SELBST erst mal zu ertasten, was ich da in der Hand hielt, bevor ich den anderen sagen konnte ob sie richtig lagen oder nicht. Bei den ersten Fragen schaute ich die Lehrerin an und antwortete ihrer Mimik entsprechend, bis ich mich dazu durchrang, fix einen Blick auf das Ding zu werfen, um allein antworten zu können. (Es war `ne Kuh.) Na ja, dann wurden wir Punkt 7 glaub ich wieder rausgeworfen. Man drückte uns unsere Jacken in die Hand und damit war Schluss. Ich war dankbar, dass sie mir wenigstens noch die Zeit ließ meinen PC einzupacken. Dann brachte sie mich wieder zum Zug, wobei sie immer wieder sich entschuldigte, den Zeitrahmen um 10 Minuten überzogen zu haben. Dazu sag ich nur: Oh mein Gott. Ich bin so froh in einer lockeren Gesellschaft zu leben…


Am 26.12. kamen mich meine Eltern besuchen. Das war so schön, nach so einer langen Zeit sie wieder in die Arme schließen zu können. Wir kauften gleich zusammen Suicas (Fahrtkarten) und machten uns auf nach Kashiwa. Nach einem kurzen Stop im Hotel liefen wir ein wenig herum, wobei meiner Mum gleich die farbigen Gullis auffielen und dass in den Bahnen jeder zweite sein Handy in der Hand hatte und fleißig tippte, sowie die vielen Mädels, die anscheinend kein Gefühl mehr in ihren Beinen haben, da sie trotz dieser eisigen Kälte im Minirock herumliefen. Meine Uni konnte ich nur von außen zeigen, da Sonntag war und somit alles zu. Ich nahm meine Mum mit ins Wohnheim, da Männer dort verboten sind, und ließ Ecki mit Keisuke draußen. Allerdings schaffte es Ecki sich einen Weg hinein zu erdreisten indem er die Gutmütigkeit meiner Freundin Shion ausnutze *lach*. Als wir alle wieder rauskamen stand Keisuke ganz allein da, mit den ganzen Rucksäcken wie bestellt und nicht abgeholt. Süß, tapferes Keikei. Meine Eltern wollten sich an dem Tag dann noch etwas erholen. Am nächsten Tag gingen wir nach Tokio, wobei Ecki sich nur ungern die Führerposition entreißen ließ und immer wieder versuchte, sie zurückzuerobern. Wir konnten natürlich nicht alles schaffen in so kurzer Zeit, was wir uns aber ansahen war die Ginza, Asakusa, Tokio Tower und Shibuya. Ginza war nicht prickelnd. Ginza ist nur prickelnd wenn du einen Millionär gefunden hast, der dir alles kauft was du haben willst, denn dort sind die Preise gewaltig. Aber ich muss sagen, mein Geschmack ist die Mode da nicht. Und was da für Tantchen rumlaufen, nee, muss ich nicht haben. Davor waren wir wie gesagt in Asakusa uns den Tempel ansehen, wo wir auch Omikuji machten, wobei ich zum ersten Mal das große Glück hatte (Ecki das mittlere und Mum das kleine wenn ich mich recht erinnere…) Ecki war wie ein wilder mit seiner Kamera und hat alles Mögliche und Unmögliche fotografiert (während meine Mum nur kopfschüttelnd zusah), wobei ich jetzt noch gespannt auf die ganzen Fotos bin. Dann machten wir eine Bootstour auf dem Sumidagawa (Fluss) und liefen dann weiter zum Tokio Tower (Beides bezahlten Keisuke und ich als Weihnachtsgeschenk). Auch meine Eltern waren erstaunt wie klein der eigentlich ist. Ecki wollte bis ganz hoch, da hätten wir aber 40 Minuten warten müssen, worauf alle anderen keinen Bock hatten. Und soo anders sieht es von dort oben auch nicht aus.
Nachdem wir dann in der Ginza nichts Brauchbares gefunden hatten, gingen wir ausgehungert nach Shibuya in meinen Lieblingsizakaya und haben dort reichlich gegessen. Ecki hat Gefallen an Takoyaki (und übrigens auch an Natto) gefunden. In Shibuya waren wie immer unglaublich viele Leute, was Ecki begeistert fotografierte.
Am nächsten Tag reiste ich mit meinen Eltern nach Kyoto, in der Hoffnung, dass nicht alles zu hätte… Zwischen Weihnachten und Silvester ist echt die blödeste Zeit, um sich Japan anzusehen… Dort wurde uns dann erstmal eröffnet, dass wir keine Reservierung in unserem Hotel hatten. Wir suchten die Bestätigungsmail bei Eckis Account, konnten aber nichts finden. Man hatte dann zwar noch ein Zimmer frei, was allerdings ein wenig teurer war, als das Angebot, welches wir gebucht hatten. Ecki war etwas sauer, weil er uns ja mit dem besten Hotel Kyotos etwas Gutes tun wollte und dann war das so ein Durcheinander. Aber wenigstens mussten wir kein anderes Hotel suchen, hatten unser Zimmer und gingen gleich los zum Tempel (Sanjuusangendou), der gleich gegenüber war. Ecki studierte natürlich jedes Schild und erzählte uns danach, welches neue Wissen er sich angeeignet hatte, während Mum und ich nur die Figuren anguckten und weiterliefen (alles recht typisch). Wenn Keisukes Deutsch besser wär, hätte er unheimlich viel Spaß mit Ecki in Museen, da beide so detailliert alles durchlesen wollen. Sie könnten dann super ihr neues Wissen austauschen *lach*.
Wir sahen uns auch die Gion an und suchten uns dumm und dämlich um endlich ein vernünftiges und nicht überteuertes Restaurant zu finden, nach STUNDEN dann in so einer Restaurantmeile in einem Kaufhaus endeten und dementsprechend ein geschmacklich nicht wirklich ansprechendes Mahl zu uns nehmen mussten. Weiterhin sahen wir uns noch den wichtigsten, den Ginkakuji, an und auch Kiyomizudera, beides ganz tolle Anlagen. Dann quälten wir uns auch wieder durch die ganzen Toori des Fushimiinaritaisha den Berg hinauf, die ich damals schon mit Keisuke erklimmte (Gott muss ich da jetzt viel Glück in meinem Leben haben…). Als unsere knapp 2 Tage Kyoto um waren, wollten wir zum Shinkansen, hatten aber noch so viel Zeit, dass wir uns entschlossen noch ein paar Mitbringsel in der Gion einkaufen zu gehen. Irgendwie war dann urplötzlich der Uhrzeiger vorgesprungen und es wurde extrem knapp. Als wir dann nicht die richtige Bushaltestelle fanden brach Panik aus. Dann gefunden, drängelten wir uns vor die brav in einer sauberen Reihe aufgestellten Japaner in die Reihe und quetschten uns in den Bus. Um die Leute zu besänftigen (die uns mit Mörderblicken ansahen) erklärte ich zwischen eilen und quetschen, dass wir sonst unseren Shinkansen verpassen. Es wurde später und später. Die Straße war extrem voll und alle drei Meter hielt der Fatzke von Busfahrer an (obwohl der Bus schon brechend voll war und keine Sau den Schalter gedrückt hatte, dass sie raus will), machte die Tür auf, machte die Tür zu und versuchte sich wieder in der Straße einzureihen. Natürlich fuhr er auch immer erst dann los, wenn vor einem die Ampel auf Rot wechselte. Mum und ich (Äpfel und Bäume ne) waren kurz davor vorzupreschen und den Alten zu erwürgen, ihn aus dem Bus zu hauen und selbst das Steuer in die Hand zu nehmen. Als er wieder grundlos an einer Haltestelle anhielt (natürlich ohne dass jemand ein oder ausstieg) stöhnten wir lauthals auf und das einzige was uns vor einer Straftat (Totschlag) noch zurückhielt waren die Menschenmassen zwischen Fahrer und uns. Noch 15 Minuten. Es ist aus, so was von aus, noch kein Bahnhof in Sicht, Gepäck muss ja auch noch geholt werden… aus aus aus. Dann 10 Minuten hatten wir noch, als der Bus ankam. Wir rannten raus, zum Gepäck, rannten mit Gepäck hoch, ich las unsere Anzeige: WTF? 5 MINUTEN EHER? Ich rief meiner Mum zu, die noch etwas weiter hinter mir war wegen schwerem Gepäck und so: ,,Der Zug fährt 5 Minuten eher!!“ ,,NEIN!!!“ Im Nachhinein war das Gesicht meiner Mum unbezahlbar. Zu dem Zeitpunkt unterstützte es nur die eigenen Emotion: Pure Panik, Leichenblässe, der Gedanke: Alles ist aus. Sie kramte in ihren Unterlagen und fand die ,,scheiß Karten“ nicht! Alles flog auf den Boden: Reisepässe und all möglicher anderer Krams, was Ecki fleißig wieder aufsammelte, während Mum weiter mit Sachen um sich schmiss und ,,Scheiße! Scheiße!“ rief. (Gott müssen wir ein köstlicher Anblick für alle anderen gewesen sein….) Dann GINGEN die ,,scheiß Karten“ nicht, als man sie endlich gefunden hatte und man ließ uns so durch. Rennen, Bahnsteige über Bahnsteige, DAS MUSS DOCH ENDLICH MAL KOMMEN HIER. Ich rannte vor, um den Weg zu finden, meine Eltern hinterdrein. Da endlich! Die letzte Treppe, ich rannte sie hoch: Kein Zug. NEIN!!! Doch dann sah ich, dass die Anzeige jenen Zug noch anzeigte: Gott sei Dank! Doch… WO SIND MEINE ELTERN? Wieder runter gerannt, unten kreiselten zwei verstörte Deutsche und suchten mich, ich schrie ,, Wo seid ihr denn?“ die Verstörten riefen ,,Wo warst du denn?“ und man rannte gemeinsam die Treppen hoch. Genau in dem Moment kam der Zug an und genau 2 Minuten später fuhr er wieder ab. Wir saßen geschockt im Zug. Dann Erleichterung. Dann Erheiterung und Belustigung über das was eben passiert ist. Ahhh der Schock hat uns einige Lebensjahre gekostet… In Tokio angekommen holte uns Keisuke ab und eröffnete uns, dass unsere Bahn in 5 Minuten fährt: Also wieder gerannt. Klein Keikei mit Mamas großer Tasche vornweg, schneller als alle anderen ohne Tasche. Doch auch das konnten wir schaffen. Wir fuhren direkt zu unserem Hotel nach Narita, welches uns meine Eltern bezahlten, damit wir sie früh morgens zum Flieger begleiten konnten. Ich muss sagen, das war eine sehr kurze aber dafür auch sehr INTENSIVE Zeit, als meine Chaoteneltern (nichts Negatives, ich liebe sie dafür) mich hier besuchten. So, und nochmal geballt was ich uunbedingt euch erzählen soll J. Meine Eltern haben sich über viele verschiedene Sachen in Japan gewundert, zum Beispiel, dass viele mit Masken vor dem Gesicht (wegen Ansteckungsgefahr und Schutz der anderen vor eigenen Bakterien) herumlaufen, oder dass man die Klobrillen in Japan beheizen kann. Wovon sie absolut begeistert waren: der Shinkansen oder vielmehr das Shinkansenklo, dass laut Aussage meiner Eltern extrem modern und fast nur aus Sensoren besteht, wo man erstmal nicht genau weiß, wo man wie spült oder das Wasser an und aus machen soll, weil alles fast automatisch abläuft. Außerdem hat Ecki allein vom genauen Analysieren der Schilder hier schon 4 Kanjis gelernt (Wahnsinnskerl. Ne?). Ob er die heute noch weiß, weiß ich nicht, bezweifle ich aber auch nicht im Geringsten.
Vielen Dank für euren Besuch und auch für jede Art von Unterstützung, die ich von euch erhalten habe. :*

Omikuji in Asakusa.


Ausblick bei der Bootsfahrt.


Aus dem Shinkansen heraus fotografiert.



Kyoto im Winter.



Das voll japanische Foto.

Abschied in Narita.



Ja was war noch interessant im Dezember? Ach ja: Ich hatte Adventskalender verteilt (an meine Lehrer, das deutsche Institut, meinem Wohnheimgang, die von der Wohnheimbetreuung und dem internationalen Büro) und jeder war unglaublich traurig, nicht sofort ein Türchen öffnen zu dürfen (es war eine Woche vor Dezember). Aber die Kalender trafen allerseits auf helle Begeisterung.

Ende Dezember (gleich nachdem meine Eltern nach Singapur weiterreisten) hatten wir wieder Besuch: Von meinem Freund André aus Hamburg. Es ist äußerst interessant mit einem 2 Meter großen Typen durch das kleinwüchsige Japan zu laufen. Die Blicke sind unbezahlbar. In Harajuku wollte man dann sogar ein Foto mit uns beiden machen (armer Keisuke, er war leider nicht von Interesse). In Shibuya sind wir dann ins ,,Sweets Paradise“, wo man angeblich normal Essen kann und es eben ganz viele Desserts gäbe. Es gab fast NUR Desserts, bzw. eigentlich nur Kuchen… die paar Nudeln die sie da hatten waren geschmacklich… naja.. es geht auch ohne… Die Kuchen waren aber lecker und für 1500 Yen kann man so viel essen wie man will. Ich habe in meinem Leben noch nicht so viel Kuchen gegessen… Am 31.12. kam er zu uns nach Kashiwa. Wir hatten im Donki noch so viel Knallerzeug wie möglich gekauft (im Sommer gibt es massenweise davon, an Silvester: Null, Nichts, Niente. Ich wusste schon immer Japaner sind anders…) und uns Getränke besorgt und tolle „Hütchen“. Wir kochten hier Neujahrssoba und machten selbst Sushi. Draußen ließen wir dann ein paar Knaller los. Als wir fertig waren hörten wir plötzlich eine sich nähernde Sirene… ,,Oh… da wird doch kein besorgter Nachbar die Feuerwehr gerufen haben? Ach Quatsch…. Scheiße, die biegen in unsere Richtung!!“ Wir packten alles hastig zusammen und kauerten uns in ein Versteck, sahen dann aber Gott sei Dank, wie der Wagen die LETZTE Straße vor uns wegbog. Mann das war wieder ein Schock. Lachend zogen wir uns wieder ins Häuschen zurück, tranken, redeten, guckten ,,Dinner for one“ und hatten viel Spaß. Auch dir Danke André, dass du uns besucht hast.




Wenn man denkt von da an wurde alles gelassener, dann irrt man. Da war diese neue externe Festplatte, die ich um die Weihnachtszeit von einem Kumpel aus Singapur mitgebracht bekam (natürlich habe ich ihm das Geld gegeben). Da habe ich schön alles draufkopiert: alle meine Filme für meine Projekte, viele andere Dateien aber vor allem meine GANZEN Fotos. Ich will gerade ein neues Projekt starten (ich mache Filmbearbeitung, wer das noch nicht weiß, normalerweise nur Animierte Filme, wie Disney, aber manchmal auch normale, wie ,,The Fountain“. Wer sich nichts darunter vorstellen kann mag mein Profil besuchen: www.youtube.com/user/eiwamovies ) als ich merke, dass ich die Dateien nicht aufmachen kann. ??? Es stellte sich heraus dass meine neue externe Festplatte nicht im Arbeitsplatz angezeigt wurde. Ich habe ALLES probiert gehabt, nichts hat geholfen. Also hieß es: Datensicherungsfirma besuchen. Da stand im Inet eine Werbung einer Firma von wegen kostenlos blabla, Analyse blabla, naja mal angerufen und gefragt. Habe mein Problem erklärt und wurde dorthin eingeladen. Ich erkundigte mich auch nach den Preisen und wurde gefragt, in welchem Rahmen ich denn eine Reparatur machen lassen würde. Na ja so bis 150 Euro wäre es mir schon wert. Man würde das dort Analysieren und ich solle auf alle Fälle mal vorbeischauen. Also hin (Ginza). Nach ewigem Gesuche hatten wir es dann endlich gefunden. Allein schon als wir ankamen, hätte es mir alles komisch vorkommen sollen. Ein Raum mit vielen Spiegelflächen und weiteren kleines durch Glasscheiben abgetrennte Räume, Spaghettivorhänge und unheimlich wichtig aussehende Männer und Frauen mit Klemmbrettern und weißen Kitteln. Wo zum Geier bin ich denn jetzt schon wieder gelandet? Ich hatte mir das etwas deutscher vorgestellt: Ne kleine Bruchbude, mit viel Technik vollgestopft und ein paar Nerds mit Brille. Anna, du bist in der GINZA, warum hast du das nicht gleich gewusst? Wir telefonierten zu irgendeinem Büro mit einem Apparat, der im Zimmer zur Verfügung stand. Dann haben wir lange gewartet, bis so ein PC Doktor in seinem weißen Kittel zu uns kam, mir erstmal seine Visitenkarte in die Hand drückte und sich vorstellte. Dann sind wir zur Sicherheitskontrolle (!) mit Durchleuchten, alle Gegenstände die wir dabei hatten wegschließen und so. Dann haben wir eine Firmentour bekommen und uns wurde jeder einzelne Schritt erklärt, während JEDER der Mitarbeiter sich zu uns umdrehte und sich Verbeugte. Auch vom Leiter bekam ich eine Visitenkarte. Man hat mir alles so genau erklärt, dass ICH jetzt dort arbeiten könnte! Jeder in der Firma grüßte uns, verbeugte sich, auch die die mit dem Rücken zu uns an den PCs saßen und arbeiteten standen extra auf und verbeugten sich. Dann saßen da noch gut 50 Mann (und Frau :D) an langen Tischen, die, wie man uns noch erklärte, die Hotline bedienen. Gibt es so viele arme Trottel in Japan die GLEICHZEITIG ihren PC schrotten? Dann führte man uns in einen der Glaskästen und ließ uns warten. Als man zurück kam eröffnete man uns, dass wir 2500 Euro blechen sollten, wenn wir die Daten retten wollten und das Gerät reparieren. BITTE? Ja, der günstigste Fall wäre 1500 Euro gewesen, allerdings sei mein Fall etwas schwieriger (Motor im Arsch). Am Telefon klang das aber ganz anders! Und man fragte mich was man uns erzählt hatte, entschuldigte sich, dass eine solche Fehlinformation zu uns gelangte und ließ uns nochmal 30 Minuten warten, um mir mein Gerät zurückzugeben. Alter, das hat uns (mit sinnloser Fahrt und ewigen Suchen dieser Firma) über 5 Stunden gekostet! Ich war sauer auf diese PCdoktoren und ging mit Keisuke nach Shinjuku Bücher shoppen. Ich kaufte mir ein paar von meiner Lehrerin empfohlene Bücher über Aufsätze schreiben etc. Grammatik und Wortschatzbücher für den ersten Kyuu (JLPT 1), denn schließlich schienen sie ja doch was genutzt zu haben. Wegen meinem letzten Kanjibuch muss ich nochmal hin, das sei noch nicht erschienen (sind ja noch 1000 Kanji übrig die ich lernen muss.. Yeeey… Hälfte geschafft…. -.-). Auch Keisuke hat sich ein von mir empfohlenes Deutsch Grammatikbuch gekauft, das wirklich gut aufgebaut ist, erstmal für ihn alles wichtige enthält und mit knapp 30 Euro noch im Rahmen lag. Jetzt muss ich ihm in Deutschland noch ein gutes Übungsbuch besuchen, wo er auch viele Vokabeln lernen kann… Na ja ich studiere DAF für mich sollte das kein Problem sein… Sollte… Ich frag mal meine Dozenten :D.

Fazit meines PC Problemes ist also: Alle meine Fotos wech. ALLE. Ich habe jetzt nur die Fotos von meinem Blog und die, die Keisuke noch hat. Ansonsten niente. ACH! Im Dezember hatte ich ja auch ein Problem mit meinem PC: NEN FETTEN VIRUS, der mir alles kaputt gemacht hat! Und ich habe meine CDs für den PC nicht mitgehabt! Aber Gott sei Dank kenne ich hier den lieben Thomas, der mir sein Windows 7 drauf gemacht hat, mir irgendwie alle meine Programme wiederbesorgt und sogar noch erweitert hat. Jetzt ist mein PC 20x besser als vorher *freu*. Glück im Unglück sozusagen. Ja der PC macht mich hier noch fertig, dauernd ist irgendwas. Dann hat sich mein Sony Vegas Pro verabschiedet und ich musste eine Ausweichmöglichkeit finden. Ach so viel Kleinkram das zähl ich jetzt nicht alles auf. Zusammengefasst kann ich nur sagen, der raubt mir den letzten Nerv.

So habe gerade meine auf der Kamera verbliebenen Fotos durchgeguckt um mich zu erinnern, was wir sonst noch gemacht haben…
Also Tomomi hatte noch ein kleines Abendessen organisiert bei uns im Wohnheim. Naja nichts großes, so was wie Pizza Gyouza und so, aber es war schön nochmal mit allen zusammensitzen zu können und ein wenig zu erzählen. Viel gibt es jetzt darüber aber nicht zu erzählen….


Dann hatte ich noch meine Abschiedsfeier mit meiner Klasse und 2 unserer Lehrerinnen (die total auf deutsches Brot stehen, sodass ich ihnen eine Fertigpackung zum selber machen geschenkt habe). Wir waren Shabushabu essen, seit Langem mal wieder. Auch da ist jetzt nicht viel passiert, außer unterhalten, Fotos machen und so. Als Geschenk hatte die Klasse einen Aufstellkalender mit Fotos von jedem geschenkt. Eigentlich waren dieselben Personen Hundertmal drauf, die die eben am meisten Aufmerksamkeit auf sich zogen, wie Yeseul und so, aber schön war er trotzdem.



Den Rest der Zeit haben wir göttlich gefaulenzt, ich habe haufenweise neue Projekte gemacht, manchmal haben wir zusammen gelernt oder man war nach Tokio rein zum Shoppen. Und natürlich Sushi essen waren wir auch und haben auch noch vor, mindestens noch einmal zu gehen (es ist so extrem günstig. Ein Teller 90 Yen, also irgendwas um die 80 cent, für Sushi, für das man in Deutschland 2,50 € bezahlt und halb so gut schmeckt…). Bisher habe ich es nicht geschafft Keisuke zu schlagen (Telleranzahl). Er schafft grob das Doppelte von mir…



Dann waren wir einmal in einem deutschen Restaurant in Roppongi (Bernd’s Bar) und ich weiß, dass ich KEIN ZWEITES MAL da hin will. Ich hatte Keisuke zu Weihnachten einen Gutschein von hier geschenkt sozusagen, also selbstgemacht, sprich ich bezahlte alles. Wir kamen in diesem Kapuff an und wurden erstmal von bayrischen Stereotypen erschlagen. Na ja, die Welt sieht uns eben so, die Erwartungen der Ausländer muss man bedienen, wenn man Geld machen will. Aber ich muss sagen, es wundert mich nicht, dass der Laden leer war. Getränke: Was, 700 Yen? Frag ich ihn. Für ne Cola, die ich gegenüber im Combini kaufen kann (den ich von meinem Platz aus sehen konnte). Na da muss das aber ‘ne ordentliche Größe sein, was? ,,Joah joah, des is ausreichend, glaub mir.“ Was stand 5 Minuten später auf meinem Tisch? 190ml Cola! FÜR 7 BEKACKTE EURO? Verzeiht meine Gossensprache, aber das MUSSTE raus! Wollte der mich hochnehmen? Und dann dieses miese, schmierige, falsche Lächeln immer. Ich wollte gar nicht wissen, was mich mit dem “Essen“ erwartete… Ich bestellte Jägerschnitzel, Keisuke Currywurst. Auch hier hatte man uns versichert, dass das ausreichend große Portionen sein (FÜR JE 15/20 EURO). So, kam die DEUTSCHE Bedienung zu uns, nahm uns die Bestellung ab. Wir sagten eindeutig was wir haben wollten. Kurze Zeit später hatte ich eine Art Schnitzel vor mir (was aber KEIN Jägerschnitzel war sondern… hmm eventuell kann man es als Schnitzel Zigeuner Art durchgehen lassen) mit Mikrowellen-Matschiepampe-Nudeln (obwohl ich eindeutig Bratkartoffeln gesagt hatte, aber als ich die späääter bei Keisuke sah doch froh war, dass mich die DEUTSCHE Bedienung missverstanden hatte). Na ja, die Soße schmeckte nach Fertigsoße, der Rest war auch… eindeutig kein deutsches Fleisch. Ich begann zu essen, weil Keisukes Currywurst ewig nicht kam, nebenbei fütterte ich ihn auch, weil er mir unglaublich Leid tat, schließlich hatten wir beide vorher nichts gegessen. Als ich FERTIG war, rief ich die Bedienung, ob denn HEUTE noch die Currywurst zu uns findet. Achso, die wollten sie auch. WTF???? Will der mich auch hochnehmen? Ich jag den Laden gleich in die Luft! Aber Keisuke wollte so unbedingt seine Wurst, also habe ich kein Feuer gelegt und auch kein Blutbad angerichtet. Dann kam die Wurst, die vielleicht ein paar Zentimeter länger war als mein Daumen, EKELHAFTES knüppliges Fleisch, salzig, einfach pfui, mit stinknormalem Ketchup drauf und ‘nem riesen Berg Currypulver, also nichts mit schöner Currysoße, wie ich sie immer für Keisuke gekocht habe. Ich probierte ein Stück und hätte fast gebrochen. Keisuke aß tapfer alles auf. Als die Bedienung wieder kam und man uns fragte, ob es denn geschmeckt hätte, sah ich ihn mit meinem WILLST-DU-DAS-WIRKLICH-WISSEN?-Blick an und meinte nur.. Ähem.. na…ja… Und beließ es dabei. Man verabschiedete uns und fragte ob wir ja bald wieder kämen, und ich meinte nur… wir sind so beschäftigt in nächster Zeit… nur unterwegs… So ist das… und um 50 Euro ärmer, hungrig und mit einem ich-muss-brechen-ähnlichem Gefühl im Magen verließen wir das deutsche “Restaurant“ und machten und auf die Suche nach Mc Donalds. Ich ärger mich sehr vor lauter Schock vergessen zu haben Fotos zu machen. Wir gingen nochmal zum Tokio Tower (Mum wollte uuuunbedingt so einen Handyanhänger vom Tower…) und sahen uns Tokio bei Nacht an. Von jetzt an esse ich nie mehr deutsch im Ausland. Außer ich koche selbst.




Was habe ich sonst noch so getrieben? Nicht so viel… Ich habe mich mit Hiromis Schwester Miki getroffen. Wir waren in Shibuya unterwegs, Purikura, Risotto essen, Bücher kaufen und all so was. Es war ein wunderschöner Tag und wir haben uns super amüsiert.


Ansonsten räume ich momentan mein Zimmer aus. Das ist ätzend anstrengend, staubig und kostet viel Zeit. Ich habe schon 2 mal 20 kg Pakete fertig gemacht mit Büchern, Schuhen, Klamotten, Gerätschaften und alles was wieder mit nach Deutschland muss. Heute gebe ich die bei der Poststelle in unserer Uni ab. Es ist immer noch ein wenig Kram übrig, wenn der nicht in den Koffer geht (sind zum Beispiel Unterlagen, noch ein paar Romane aus Deutschland, die ich noch nicht geschafft habe zu lesen und so was) muss ich noch ein kleines 5 kg Paket schicken oder so. Ein drittes Paket besteht übrigens nur aus Süßkram, den ich verteilen will. Mitbringsel bereiten mir starkes Kopfzerbrechen. Da die meisten Leute mir sagten ,,Irgendwas Japanisches“ bin ich ziemlich aufgeschmissen. Jetzt habe ich mich dazu entschlossen, dass nur die was kriegen, die sich was wünschen und meine besten Freunde (wie zum Beispiel Michael) die zu bescheiden sind sich etwas zu wünschen. Tut mir echt leid für die anderen, aber ich kann nicht kiloweise “irgendetwas Japanisches“ mit mir nach Deutschland schleppen und dann gefällt es keinem. Also, wenn ihr was wollt, wünscht euch was konkretes (Handyanhänger, Portemonnaies, Radiergummis in Form von Törtchen, weiß der Geier).

Gesundheitlich geht es uns ganz gut. Keisuke hat neuerdings eine Allergie auf irgendetwas, die nicht weggehen will und zum Arzt will nicht nochmal. Ich bemühe mich nicht mehr so spät (in letzter Zeit morgens um 8 oder gar nicht) ins Bett zu gehen. Ist irgendwie nicht schön aufzuwachen, wenn es schon dunkel ist…

Joah, was werde ich machen bis zum 28.3., wenn ich wieder nach Deutschland komme? Ordentlich an Keisuke klammern und jeden Tag verfluchen, der zu schnell vorbei geht, mein Zimmer lehren und Keisukes Wohnung mit allerlei Bummelkrams vollstopfen und nochmal Urlaub! Wir haben unsere letzten Groschen zusammengekratzt und machen einen 10 Tagesausflug nach Singapur und Phuket (Thailand). Ist das nicht toll?? Warum nicht innerhalb Japans? Sagen wir mal so, Inlandflüge sind hier genauso teuer wie die ins Ausland. Von daher habe ich mir gedacht: Och lass uns mal noch ein paar andere Kulturen anschauen. Außerdem will ich ja Thailändisch lernen und da sollte man sich auch mal das Land dazu ansehen, nicht wahr? Verbliebene Ziele in Japan (wie Fukuoka und Okinawa) werde ich später mal nachholen.

Ich freue mich schon wieder nach Deutschland zu kommen (vor allem wegen dem Essen muahahaha. Natürlich wegen Freunden und Familie an erster Stelle… aber dann kommt gleich das Essen xD) aber ich bin unglaublich traurig, dass Keisuke noch hier seine Uni fertig machen muss, bevor er seinen Versuch starten kann nach Deutschland zu ziehen… Aber er kommt mich im Sommer besuchen und dann fliegen wir nach Paris und meine Eltern bezahlen uns mit ihnen zusammen einen Urlaub auf Mallorca! Ansonsten werden wir uns noch Hamburg ansehen und wer weiß was noch. Ich freue mich so sehr darauf. Das ist mein einziger Lichtblick den ich habe. Wenn es finanziell machbar ist, wollte er auch nochmal zu Weihnachten kommen. Wenn das möglich ist, bin ich der glücklichste Mensch auf der Welt. Ich spare dann auch wieder, sobald ich in Deutschland bin, damit ich nächsten März wieder nach Japan kommen kann. Wir werden das Ding schon irgendwie schaukeln.

So, das war es dann auch schon wieder. Ich hoffe euch allen geht es gut, Uni/ Arbeit läuft und dass auch sonst alles im Lot ist (Familie/Freunde/Partner). Ich danke meinen Eltern und Großeltern für ihre Unterstützung. Ohne die hätte ich diesen Aufenthalt hier nicht machen können.


Ganz liebe Grüße von Anna und Keisuke!










Freitag, 5. November 2010

Von vielen älter werdenden Personen, Krankenakten und seltsamen Menschen.

Woaaaaaaaaaah!

Ich bin erschrocken, wie die Zeit vergeht... Ich habe zur Zeit so viel um die Ohren, dass ich nicht zum Schreiben gekommen bin. Es ist so viel passiert, dass ich schon 50% von all dem vergessen habe...


Naja, zuerst sollte ich an meinem letzten Eintrag anknüpfen. Dort berichtete ich, dass wir Deutschen zu einem Barbecue eingeladen worden waren. Es war dort ganz nett, allerdings waren es am Anfang wie erwartet fast nur mittelalte Männer, aber später kamen auch einige Oberschüler dazu. Deutschunterricht war in dem Sinne dann Gott sei Dank doch nicht gefragt, aber singen mussten wir. Ich hatte für uns das Lied ,, Grün, grün, grün sind alle meine Kleider" ausgewählt. Als wir das dann auch hinter uns hatten, unterhielten wir uns eigentlich nur mit den Anderen und haben gegessen. Spannend ist etwas anderes, aber na ja.


Ich glaube es war noch bevor die Uni anfing, dass Hendrik mich mit seinem Kumpel Martin in Tokyo besuchte. Wir zogen gemeinsam mit Keisuke durch Shibuya und Shinjuku und hatten viel Spass. Hendrik brachte uns Tütensuppen mit, was Keisuke seeeehr glücklich machte. Ich konnte durch dieses Treffen auch zum ersten Mal Martin kennenlernen, der genauseo wie Hendrik ein absoluter Fall von muss-man-liebhaben ist. Zusammen gingen wir auch ins Tokyo Tochou, einem riesigen Hochhaus (ich glaube es ist sogar ein Rathaus) in Shinjuku, welches auch eine Aussichtsplattform hatte. Die Fahrt nach oben war völlig kostenlos und hat sich sehr gelohnt. Man hatte einen super Ausblick über Tokyo, aber durch die hauptsächlich aus Glas bestehenden Wände war es irre heiss.





Aber auch aus einem anderen Aspekt hatte es sich gelohnt. Es gab dort kleine Läden, die verschiedene Omiyage oder auch Spielsachen verkauften. Hendrik und Martin sind völlig von dem Yu-Gi-Oh Kartenspiel hingerissen und als sie einen Stand dazu sahen, waren sie hellauf begeistert. Aber es hingen nur noch die Schildchen da, wo die Kartenpackete abgebildet waren, nur eben keine Karten. Zutiefst enttäuscht und die Kinder vor sich hinmurmelnd beschimpfend, die wohl alllle Karten weggekauft hatten, zogen sie wieder davon. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass sooo viele Kinder extra hier hoch fahren, um ein paar Karten zu kaufen, und das ausgerechnet heute keine mehr da sein sollen. Deswegen fragte ich den Verkäufer, ob er denn noch irgendwo welche hätte. Es seien noch alle Karten da. Aber da hängen doch keine. Nein, man nimmt ein Schild und bringt es her und er gäbe dann die Karten raus. Ach sooo funktioniert das hier. Na ja, als ich es Hendrik erzählte war das für ihn wie Ostern und Weihnachten zusammen und die beiden kauften sich eine gute Handvoll ,,Powerpacks" oder wie man so etwas jetzt nennt. Ausserdem gab es für jeden noch 2 Special-cards dazu (es war irgendein kleines pinkes puscheliges Etwas darauf abgebildet, welches, wie man mir begeistert berichtete, mit irgendeiner anderen Karte gespielt werden kann. Aha. Na dann ist ja gut. Da bin ich ja froh, wieder jemanden glücklich gemacht zu haben. Und Hendrik, wie spielen sich die Karten denn so? (P.S. Andreas, wir haben dein T-Shirt hier gefunden!)

Ja, dann fing die Uni wieder an. Es ist einiges neu. Nicht nur, dass wir Kanjiunterricht haben, es gibt auch eine Änderung im Dialog-Unterricht. Wir treffen uns einmal die Woche mit anderen Japanern in einem Raum und bekommen ein Thema genannt, über das wir dann sprechen sollen. Ist ganz nett, hat aber weniger Effekt das in Japan zu machen, dass mit Japanern gefüllt ist, als wenn man es in Deutschland für Japanologiestudenten machen würde. Aber schlecht ist es nicht. Ich habe auch einige neue Lehrer, die ganz ok sind. Die eine Lehrerin scheint ein wenig unter chronischem Koffeinschock zu leiden, so wie sie herumkreiselt und in einem Tempo spricht, dass man sich fragt, ob sie je in ihrem Leben Luft holen musste... Alle anderen Dozenten sind so wie Dozenten eben sind: etwas anders aber nett. Am Unterrichtsstoff konnte ich super anknüpfen und hatte mit dem höheren Kurs eigentlich keine Probleme. Kanji bin ich am aufholen, aber das wird auch schon besser. Wir haben jetzt auch eine Stunde, wo wir längere Texte lesen und Fragen dazu beantworten. Gefällt mir eigentlich sehr gut. Und Herr Tsutsumi gibt wieder Extraunterricht, wo ich aber noch nicht genau einschätzen kann, ob er wirklich hilfreich für mich ist oder nicht...
Die neue Klasse ist nicht besser oder schlechter als die davor. Man versteht sich mit allen, aber dicke Freundschaft würde ich es nicht nennen.

Neben Uni gibt es ja auch noch einiges an Veranstaltungen, die ich hier so mitgemacht habe. Zum Beispiel, schon sehr weit zurückliegend, Shions Geburtstag, den wir mit viel Essen, Alkohol und Eis verbrachten. Zuerst gingen wir zu viert aber zum Karaoke und sangen dort knapp 2 Stunden (vielleicht auch mehr?). Angeblich gab es zu dem Zeitpunkt ein Erdbeben. Hab nichts gemerkt, mal wieder... Dann kauften wir für die Party ein, kochten (Hamburger und so, wobei mein Curryketchup aus Deutschland für helles Aufregen sorgte) und aßen dann gemeinsam. Aus Spaß ließen wir ein Mädel eine äußerst leckere Sondermischung aus Hamburger, allen Soßen, die wir hatten, Eis und was weiss ich noch nicht alles essen, was ich (glaube ich) auch aufgenommen habe.






Dann gab es auch eine Geburtstagsfeier für Herrn Tsutsumi. Wir waren im Hiiragi und jeder kochte etwas aus seinem Land (ich machte Schnitzel, Petra buk Kuchen) und brachte es mit. Es gab Luftballons und Hawaiiketten und alles was so dazu gehörte. Herr Tsutsumi durfte auch Kerzen auspusten, also eine vollwertige Geburtstagsparty. Herr Tsutsumi war sehr gerührt und meinte, dass es zwar schon einige Partys die Jahrgänge davor gab, dass sich aber kein Jahrgang so viel Mühe gemacht hatte, wie unserer. Als Geschenk gab es auch eine riiiesige Geburtstagskarte, auf die alle seine Schüler in den verschiedensten Sprachen (ich Englisch, Deutsch, Französisch, Thailändisch und Japanisch xD, da meinte Herr Tsutsumi, ich sei doch etwas Sprachennärrisch) Glückwünsche geschrieben hatten. Es war wirklich eine sehr schöne Party.







Dann trafen wir Deutschen uns auch mit Frau Maezono, unserer Japanischlehrerin aus Jena. Natsukashii! Wir gingen in ein chinesisches Restaurant und aßen dort die verschiedensten leckeren Speisen (natürlich wieder auf japanische Art: alle bestellen irgendwas, aber dann wird es mit allen gemeinsam gegessen und normalerweise der Preis dann einfach geteilt, aber Frau Maezono hat uns alle eingeladen, wofür ich ihr nochmals sehr danken möchte). Wir erzählten von unserem Leben in Japan, Probleme, schöne Erlebnisse usw. Wir fragten nach dem Befinden unserer Mitstudierenden und wie viele sich für nächstes Jahr beworben haben (es sind glaube ich 3), alles so was eben. Es war ein sehr angenehmer Abend. Vielen Dank an alle drei.





Außerdem traf ich mich mit einem Bekannten aus der Meishi Universität- Ryusuke Takai. Ich kannte ihn vorher eigentlich nur durch Facebook, hatte aber einen Buchwunsch von ihm angenommen, weswegen ich es aus Deutschland für ihn mitgebracht hatte. Wir trafen uns in Harajuku und gingen ins Starbucks. Allerdings ging es mir an dem Tag dann später nicht sonderlich gut, sodass wir eigentlich nur noch kurz durch Harajuku liefen und uns auf ein späteres Treffen vertrösteten, da ich wirklich nur noch nach Hause ins Bett wollte. (Zu meiner Krankenakte in Japan schreibe ich nachher in einem Stück. Ist zwar zeitlich unsynchron, aber inhaltlich harmonisch :D.) Somit war es nur ein kurzes Treffen, bei dem ich ihn aber trotzdem etwas besser kennen lernen konnte und jetzt weiss, dass auch Ryusuke ein sehr netter, sehr gut deutsch sprechender und aufmerksamer Gentleman ist. Also Mädels, ran an den Mann hahahaha.

Das nächste Treffen war das Barbecue meines Volleyballteams. Als ich ankam, waren kaum bekannte Gesichter da und ich ging zu einer etwas mehr außen sitzenden Gruppe und fragte ob ich mich setzen dürfe. Man schaute mich etwas verwundert an. Dann sah ich, dass diese Damen hier schon etwas älter waren! Die hatten Kinder! Ah... Sie gehören wohl nicht zu meiner Gruppe was... Man schüttelte lachend den Kopf. Aaaah wie peinlich! Ich nahm es so gut wie möglich locker, unterhielt mich etwas mit ihnen, stellte mich vor und ging dann wieder. Eines der Kinder brachte mir auch gleich 2 Getränke zur Auswahl, weshalb alle lachten un ich zu der niedlichen Kleinen sagte, dass das sehr lieb von ihr sei, aber dass ich nicht zur Gruppe gehöre. Hahaha, peinlich aber da alle so nett waren, nichts zum bereuen. Das Barbecue verlief dann ganz lustig, mit eigenartigen Showeinlagen eines Bruderpaares, worüber alle lachten, was aber bei Gott wenig Sinn gemacht hatte. Ich hatte ein paar nette Unterhaltungen und leckeren Umeshu gab es auch. Ein vollauf gelungener Abend.



Jungs, eigentlich ISST man den Kuchen.







Das ist übrigens unser "Chef" Shrek xD. Ihr erinnert euch sicher, das war der mit der Palme.

So, wen habe ich noch getroffen? Fällt mir glatt nichts mehr ein... Gut, dann zur Krankenakte!

Eigentlich fing ja alles vor Kyoto an, wo es mir so extrem schlecht ging. Seitdem hatte ich immer mal Bauchschmerzen, die immer stärker und häufiger wurden, bis ich seit Ende August eigentlich jeden Tag Bauchschmerzen hatte. Dazu kam selbst nach Essensaufnahme Hungergefühle in der mittleren Bauchgegend, die sich aber auf mysteriöse Art gleichzeitig mit einem im Magen empfundenen Völlegefühl paarten. Es war äußerst mysteriös! Ich ging einige Male zum Arzt, wobei ich sehr froh war, dass ich alles ohne sprachliche Probleme regeln konnte. Ich bekam einige Tabletten gegen Magenübersäuerung. Ich ging wieder zum Arzt, denn selbst die Hunderte von Tabletten hatten keinen Effekt. Ich bekam wieder Tabletten, Kapseln und Pulverchen für den Verdacht auf Gastritis. Half alles nicht wirklich. Was half dann? Ich trinke einfach nichts mehr mit Kohlensäure. Davon ist es eindeutig besser geworden. Ab und an kommen die Schmerzen aber wieder. Weiss noch nicht wirklich was es ist- Reis oder Milch oder Zucker... mehr nehm ich eigentlich an für den Magen schwer verdaulichen Dingen nicht zu mir... Alles nicht so einfach. Aber wenigstens sind die Schmerzen nicht mehr chronisch.

Der nächste Eintrag gehört eigentlich nicht direkt in die Krankenakte, hätte aber ein Eintrag werden können. Draußen war richtig mieses Wetter. Ein Regen prasselte hinunter, dass es mich nicht wunderte, als ich erfuhr, dass wir in einem Taifun drin steckten. Aber: Es war Samstag. Keisukes Kühlschrank war wie immer leer. Unsere Mägen aber auch. Es gab keinen anderen Weg- wir mussten irgendwie zum Supermarkt. Also Kragen hoch, auf die Räder und hingedemmelt. Man hat wirklich nichts gesehen, vor meinen Augen war eigentlich alles nur grauer Regen. Nur dumm dass aus diesem grauen Regen plötzlich ein Mädel auf dem Fahrrad auftauchte, den Schirm so nach vorne gehalten, dass sie mich auch nicht sehen konnte. Klar- wir krachten zusammen. Ich fiel auf die Straße, da aber erst danach ein Auto kam, war alles gefahrlos, wir beide hatten uns nicht verletzt, waren aber etwas geschockt versteht sich. Keisuke der hinter mir fuhr ging es nicht besser und sah aus als hätte er ein Gespenst gesehen, oder zumindest als hätte er meine Einweisung in die Notaufnahme schon vor Augen gehabt. Er sprach erst wieder nach ungefähr einer halben Stunde, nachdem ich immer wieder auf ihn einredete, dass es doch jetzt gut sei, allen ginge es gut und so weiter. Armer Kerl.

Der folgende Eintrag schließt an den Harajuku Ausflug mit Ryusuke an. Ich kam in Minamikashiwa an, lief so vor mich hin, als ich eine aus dem Wohnheim traf. Sie fragte mich wie es mir so ging. Schlecht, sehr schlecht. Und in dem Moment wurde es erst richtig so schlimm, dass ich glaubte, nicht mehr stehen zu können. Ich muss mich hinsetzen... Sie führte mich zu einer Bank. Mir war schwindlig und riiichtig zum ko**en übel. Dazu kam plötzlich ein stechender Kopfschmerz, der sich von der Stirn und den Schläfen in den ganzen Kopf hineinzog. Ich konnte nicht mehr. Ich wusste auch nicht, was ich jetzt tun sollte. Meine Bekannte lief los, um mir Energydrinks zu holen, da sie auf Ermüdung der Körperfunktionen tippte. Ich legte mich hin. Der Schmerz wurde tiefer. Keisuke, ich wollte in dem Moment einfach nur Keisuke. Ich rief ihn an. Mir stiegen Tränen in die Augen, weil der Schmerz sich immer tiefer zu bohren schien. Ich versuchte Keisuke zu erklären wo ich bin und ob er zu mir kommen könne. Aber mir kamen die Worte nicht richtig raus. Ich stammelte irgendwas mal was Japanisches mal was Englisches, mir fielen plötzlich die Worte nicht mehr ein, ich wusste nicht mal, ob es korrekt ist, ihn Keisuke zu nennen. Das klingt jetzt bescheuert, aber in dem Moment hatte ich echt so ein, weiss nicht, Altzheimer?- Gefühl gehabt, oder als wäre mein Sprachzentrum beeinträchtigt.. keine Ahnung, es war auf jeden Fall echt komisch und ich weiss bis heute nicht, was das war. Ich wusste genau was ich wollte, wusste aber nicht was ich sagen sollte. Irgendwie schaffte ich es dann aber ihm zu sagen, dass ich im zweiten Stock bin, beim Bahnhof, wo man gebrauchte Sachen kaufen kann. Gott sei Dank hat Keisuke diesen Müll verstanden. Dann kam auch meine Bekannte wieder und war erschrocken dass ich weinte und auf der Bank lag. Ich entschuldigte mich und sagte es sei der Schmerz, aber mein Freund komme gleich und dass ich warten möchte. Sie war sooo lieb zu mir und massierte mir die Schläfen, was wirklich extrem gut tat. Ich möchte sie heute noch dafür küssen, aber eigentlich ist mir das alles seeehr peinlich. Dann kam noch eine mittelalte Frau dazu, die so bekümmert war, dass sie mich und Keisuke in ihrem Auto zu einem Bereitschaftsarzt brachte (es war schließlich Sonntag) und dort mit uns wartete, bis ich fertig war, uns zur Apotheke brachte und uns auch noch nach Hause fuhr. Ich weiss bis heute nicht, wie ich ihr danken soll. Werde demnächst sie anrufen müssen und mit Schokolade überhäufen oder so. Ich legte mich hin und schlief. Keisuke war so ein Gentleman, dass er mein Fahrrad vom Bahnhof zur Uni brachte, zurücklief und dann mit dem eigenen nach Hause fuhr. Mein Held. Ich bin wirklich den dreien sehr sehr dankbar. Die tausende Medikamente habe ich dann fleissig alle genommen... Ursache für die Kopfschmerzen kann auch mein nächster Krankenakteneintrag sein, der vor dem letzteren begann und danach noch fortsetzte. Ich spielte endlich nach langer Zeit wieder Volleyball und gab natürlich alles. Es hatte soo viel Spass gemacht und ich war wirklich glücklich. Aber am nächsten Tag... Meine Schulter, Hilfe! Die war knüppelhart und schmeeeerzte. Ich konnte den Kopf nicht bewegen, den Arm nicht richtig heben, furchtbar. Selbst wenn der Arm nichts tat strahlte der Schmerz bis in die Fingerspitzen. Warum immer iiiiiich??? Ich nahm viel Schmerztabletten (ich will nicht sehen wie meine Leber nach dem letzten Monat aussah... bzw. bin ich inzwischen bestimmt gegen alle Medikamente immun, da ich sie gegessen habe, wie Cornflakes) und wärmte die Schulter mit einer Wärmflasche. Ich massierte den ganzen Tag, Keisuke auch und ich glaube, dadurch hatte sich der Muskel noch schlimmer verspannt, denn die Schmerzen wurden unerträglich. Ich denke, da der Schmerz bis hoch in den Nacken stieg, dass der den Schmerz im Kopf ausgelöst haben könnte, aber naja. Nach über einer Woche und einer 30er Packung Dolormin ging ich dann zum Arzt für Muskelbeschwerden. Das war ein super netter und sehr sympathischer Mann. Allerdings hoffte ich auf eine erlösende Spritze (und wann hoffe ICH schon mal auf eine Spritze??) aber er meinte, bei ihm gäbe es keine Spritzen oder Tabletten. Ist, muss ich sagen, eigentlich sehr vernünftig, da die deutschen Ärzte sich viel zu sehr auf die Kraft der Chemie verlassen, während Mutter Natur nur Rang 2 belegt. Er schloss mich an ein Elektrodendingsi an, weswegen der Arztbesuch an sich schon eine neue Krankenakte ausmachen koennte, da man natürlich durch Annas Muskeln nicht so einfach elektrische Energie schicken kann. Ich fiel um, was in meinem Zusammenhang heisst: Anna hört ein Fiepen im Ohr, die Wahrnehmung wird schlechter, man spürt, dass man noch mit den Anderen spricht, kann es aber nicht wirklich mehr kontrollieren, das Bild krisselt und dann.... wenn man wieder aufwacht sitzt oder wahlweise liegt man am Boden, viele Menschen stehen um einen herum, patschen einen ins Gesicht, man ist verschwitzt und, den Anderen zufolge kreideweiss. Ähm, ja, so ungefähr ist das mit Anna. Also: Schickt gefälligst keine Elektronen durch mich hindurch!!! Ich bekam noch solche Klebebänder um mich herumgewickelt und durfte wieder heim (man bestand darauf mich zu fahren, aber ich kannte mich ja selbst und wusste, dass mein Körper nach 10 Minuten wieder top fit sein würde.) Jaja, so ist das. Die Schmerzen waren dann so lala. Ich beschloss mir noch eine Wärmflasche zu machen. Das führte dann schnurstraks zu Krankenakte öh.. 6? Zählt jemand mit? In unserem Wohnheim gibt es die Geräte, aus denen direkt kochendes Wasser kommt, das man z.B. fürs Teeaufgießen oder die alltägliche Ramensuppe nimmt. Ich füllte die Flasche, bemerkte es aber nicht, als sie voll war, sodass das heisse Wasser herausquoll und auf meine Hand lief. Ich erschrank natürlich, warf den ganzen Spaß hoch, sodass das Wasser dann auch noch meine andere Hand verbrannte. Jaaa, das war eine super Nacht mit Kühlakkus im Bett... Es ist zur Zeit noch am verheilen, das Meiste hat sich abgepellt und ich glauuube es kommen keine Narben. Nochmal Glück im Unglück gehabt. Ja damit ist eigentlich die Krankenakte fertig geschrieben, denn Schnupfen kann es mit dem Rest nicht aufnehmen. Ich hoffe euch allen geht es gut. Und Vorsicht mir heissem Wasser im Winter!

Ja, das ist so, was mich die letzten Wochen beschäftigt hat. Ansonsten bin ich recht faul an den Wochenenden, lerne aber recht viel innerhalb der Woche.

Diese Woche war aber recht kurz. Wir hatten nur zwei Unterrichtstage, da die Uni ein Jubiläum feiert. Deswegen war ich eigentlich die gesamte Woche faul und habe ein sehr schlechtes Gewissen, da doch nicht mehr so viel Zeit bis zu den Prüfungen ist. Gestern zum Beispiel waren wir im Disneyland. Es war sehr kalt und bewölkt, aber Keisuke wollte unbedingt mit mir hin und ließ sich nicht aufhalten. Also sind wir los und im Nachhinein finde ich, dass es keine schlechte Idee war. Der Eintritt ist allerdings schon ein Hammer. Etwas mehr als 50 Euro darf der liebe Besucher schon mitbringen. Da war die Kasse erstmal bei 50%. Dann gibt es im Disneyland nicht gerade eine grosse Auswahl an Essen. Die Hälfte der Angebote machen schon mal Popcorn aus in verschiedenen Geschmacksrichtungen, wie Schokolade oder Curry. Drei mal dürft ihr raten, welche wir uns geholt haben. Die andere Hälfte bestand aus überteuertem Fastfood. (Es gab auch irgendwo ein "feineres" Restaurant, dessen Malzeiten ab 20 Euro losgingen, aber dafür noch auf Diätbasis liefen, sprich: gefühlte 10% einer normalen Portion. Also zum Essen sollte man schon mal nicht hierher kommen. Dafür aber zum Shoppen. Ich war wirklich erstaunt. Es schien mir, dass 80% der Besucher den teuren Eintritt bezahlen um NOCH teurere Disneyartikel zu kaufen. Es waren wirklich enorme Preise. Ein kleines Mickymauskuscheltier ab 20 Euro und so weiter. Kleine Plasteanhänger ab 7 Euro. Na ja. Ich gebe zu, ich konnte einer Alicetasche nicht widerstehen. Um den Pulsstatus meiner Mutter nicht zu gefährden bleibt der Preis aber geheim. Haha. Also den Großteil des Disneylandes machen Läden aus. Disneyland bezieht sich leider hauptsächlich auf: die Mickymausreihe, Stitch, Alice (weil es gerade wieder dank Tim Burton Mode ist), ein klein wenig Jack Skeleton, Monster AG und Toy Story. Es gab keine oder wenn überhaupt nur 2,3 Artikel oder Ausstellungen, Themeneinheiten etc. von Aladdin (gar nicht gesehen), die Schöne und das Biest (nur in der Parade gesehen und als Artikel Kanne und Tasse), Arielle (gar nicht gesehen), Küss den Frosch (gar nicht gesehen), König der Loewen (nur in der Parade gesehen), Mulan (gar nicht gesehen) usw. Also all die Filme, die ich am meisten mag, waren nicht vertreten, was mich etwas traurig stimmte. (Aber wie ich hörte sind einige der von mir vermissten Charaktere im Disney Sea zu finden...) Aber trotzdem ist der Park wirklich niedlich und bis ins Detail dekoriert und kreativ gestaltet, sodass man froh ist, dass auch hier Disney seine Detailliebe nicht verloren hat. Es gab natürlich verschiedene Achterbahnen, wie eine rasend schnelle, die glaube ich Stars Mountain oder so hieß, bei welcher man eigentlich in fast völliger Dunkelheit und nur die Sterne sehend durch das Gebäude raste, oder eine Fahrt durch Jack Skeletons Welt, die mir am besten gefallen hatte, da man sich wirklich wie im Film vorkam und all die geliebten Charaktere entdecken konnte. Was vielleicht doch eher für Kinder ist, ist die Monster AG Einheit. Man fuhr zwischen den Figuren umher und musste mit einer Lampe das M in den herumliegenden Helmen erleuchten, aus denen dann die Charaktere hervorkamen. Na ja. Nicht wirklich anspruchsvoll aber für Kinder sicher ganz nett. Dann gab es auch so eine Wasserfallachterbahn. hieß glaube ich Splash Mountain, wo dann immer so ein ganz tolles Foto geschossen wird. Jaaa ich hasse eeees. War aber ganz ok. Auch wenn ich aussehe wie.. ich sag es lieber nicht. Was einen nerven konnte, waren die langen Wartezeiten. Ich denke von den 9 Stunden, die wir dort waren standen wir die Hälfte der Zeit an. Da ist es echt besser sich Harry Potter Band 1-3 einzustecken... Ich traute mich einmal kurz mein Kanjibuch herauszuholen, wobei aber Keisuke anmerkte, dass niiiiemand im Disneyland lernt... Das Schloss vom Disneyland sieht übrigens auch sehr hübsch aus, weswegen ich auch einige Fotos davon gemacht habe. Es gab auch zwei verschiedene Paraden. Eine war am Tag, wo mit großen bunten Wagen die verschiedenen Charaktere vorbeizogen. Die zweite war abends und bestand aus hell erleuchteten Wagen und ebenso erleuchteten tanzenden Personen. Das sah wirklich klasse aus. Besonders gefiel mir der Wagen von Cinderella. Oben stand die gute Fee und unten Cinderella im blauen Lichterkleid. Dann schwang die Fee ihren Stab und mit viel Geglitzer wurde das Kleid weiß. Sah wirklich gut aus. Habe es auch aufgenommen, da sieht es aber nicht halb so gut aus wie in echt. Es liefen natürlich auch überall die Disneycharaktere herum, aber um ein Foto mit ihnen machen zu können, musste man schon etwas aggressiver sein. Ich hatte den Fehler gemacht und wartete zu viel, denn es schoben sich ständig wieder Leute davor und dazwischen und drängelten. Jaaa das hat gedauert bis mir die Nähte geplatzt sind und ich ein armes Mädchen anweisen musste, dass ICH jetzt dran bin. Ja, da muss jeder mal durch, auch wenn er erst 10 ist. So. Mir ist auch aufgefallen, dass jetzt schon in Japan die Weihnachtsmanie ausgebrochen ist. Das ganze Disneyland war weihnachtlich dekoriert und es gab auch einen riiiiesigen Weihnachtsbaum. Warum, weiss ich nicht. Der stand da einfach so da. Anfang November. Auch die Kaufhäuser sind schon mit Bäumen und Kränzen geschmückt. So macht das echt keinen Spaß mehr, das Weihnachten.


















Heute waren wir in Kashiwa und trafen uns mit Yoshinobu. Wir gingen in ein Izakaya und futterten die verschiedensten Sachen fröhlich vor uns hin. Jetzt bin ich pappesatt und schon wieder Geld los. Es gab eigentlich nichts besonderes, haben uns eben unterhalten, wie man das so macht. War sehr schön und ich freue mich schon auf das nächste Treffen mit Yoshi.

Ja, was gibt es noch so zu berichten? Morgen helfe ich in einem Minideutschunterricht, den Asuka für Besucher des Reitakufestival gibt und am Dienstag geht die Uni wieder los. Ich muss also auch noch ein wenig lernen... Ach ja, eines gibt es noch zu erzählen. Letztens rief mich jemand an, aus irgendeinem Büro der Uni, wo ich noch nie war und erzählte mir etwas von irgendeinem Heft. Also bin ich hin um zu gucken, wo der Schuh denn drückt. Man schlug die Reitakuzeitung (es ist eigentlich eher eine Art Katalog) auf und zeigte mir die Seite der Austauschstudenten. Ja und, was ist denn? Schönes Foto, ach den kenn ich, hmm, aber wo fehlt es denn jetzt? Man wolle dieses Jahr auch so ein Foto machen. Och nee. Sagt jetzt bitte nicht, dass ich auch auf das Foto muss. Doch so sei der Plan. Ob das denn kein anderer machen könne. Man guckte mich an und redete etwas weiter auf mich ein. Na gut, aber nur wenn alle Deutschen mit ins Foto müssen. Nein das ginge nicht, die 5 Personen, die das machen stehen schon fest. Na Klasse. Wer hat denn das entschieden? Das internationale Buero. Na DANN ist ja alles klar... Die haben es echt auf mich abgsehen scheint mir. Ich war wohl zu nett zu denen? Das heisst kein Kuchen mehr für euch ihr Lieben! Ihr habts verkackt! HAHAHA. Ne im Ernst, das ist echt unfair. Petra und Doreen können doch auch mal was machen, oder nicht??? Einmal mach ich den Spaß noch mit, dann ist echt Pumpe! Reden, Fotos, Unterricht, Rettet-die-Welt-Programme: mir wurstegal, nehmt die Anderen!

(Edit: Ab hier ist es wieder einen Tag später geworden und ich erzähle ein wenig vom Reitakufest.)

Heute habe ich wie gesagt Asuka bei ihrem kleinen halbstündigen Deutschunterricht geholfen. Es waren nicht so viele gekommen, aber dafür hatten diejenigen, die da waren schon Vorkenntnisse und waren sehr nett. Ich hatte viel Spaß mit Asuka. Danach sind wir zusammen durch das Unigelände gelaufen, haben uns die Buden angesehen, Freunde getroffen, geschwatzt und gegessen, haben uns das Programm angesehen und waren auch im deutschen Café, wo man für 3,50 Euro auch Bratwurst kaufen konnte. Na ja, es stand Thüringer zwar angeschrieben, aber war von der Wirklichkeit doch recht weit entfernt... Bier gab es auch, trinke ich persönlich aber nicht. Yusuke, den ich vor 2 Jahren in Jena kennengelernt hatte, habe ich auch dort getroffen. Es gab auch kleine Konzerte (Studentenbands), die jetzt immernoch draußen andauern (ich habe Kopfschmerzen und hoffe, es ist bald Ruhe da draußen...). Es waren unglaublich viele Leute da. Das hatte ich wirklich nicht erwartet. Mal wieder ein toller Tag! Aber von nun an muss ich wirklich mal in die Bücher schauen...



Tomomi und Ray


Eri mit ihrer Freundin




Shion






Mit Yusuke



Mit Toru


Mit eigenartigen Mangafreaks



Ansonsten war nicht viel los hier. Es gab wieder ein super duper Paket von der besten Mama der Welt (meiner versteht sich) über das ich mich sehr gefreut habe. Dann möchte ich nochmal alle darauf hinweisen, das mein Vater und mein Omilein am 1.11. Geburtstag hatten. Jaaaa das wolltet ihr alle wissen, ne. Happy Birthdaaaaay.

Japan ist auch immernoch unverändert, die Polizistenmännchen winken immernoch die Autos um Baustellen mit ihren Plastestäbchen, die im Dunkeln leuchten, auch wenn es kälter geworden ist wollen die Miniröcke einfach nicht verschwinden (stattdessen holt man sich fellige Overknies), und gibt man einem Asiaten ein deutsches Taschentuch, dann zerteilt er die Taschentuchschichten, um sie einzeln zu benutzen (da hier die Taschentücher unglaublich dünn sind, und man nichts mit so einem dicken Taschentuch anfangen kann), sprich: die Japaner sind immernoch seltsam *lach*.

So das wars. Ihr düftet jetzt für die kommenden Wochen genug informiert worden sein. Wenn es euch zur Zeit zu langweilig hier ist, empfehle ich erst wieder Dezember und März reinzuschauen, da ich dann wieder ein kleiiiines bisschen reisen möchte und da eventuell wieder etwas spannenderes erzählen kann, als über die Macken meines Körpers oder Ähnliches.

Also, bis dann, passt auf euch auf. Ich denke an euch,

eure Anna.